Sonntag, 18. Februar 2018

Der `Freie Markt´ wird’s schon richten?!


Grundideen, Ausgestaltungen und Auswirkungen ökonomischer Globalisierung Bildungsmaterial für die Sekundarstufe II

Die Art der ökonomischen Globalisierung, wie sie derzeit zu beobachten ist, folgt bestimmten Logiken und Prämissen, die sich im Kern auf eine schlichte Formel bringen lassen: Der Glaube daran, dass der freie Markt die bestmögliche Lösung für alle wirtschaftlichen Herausforderungen ist und – praktisch als positiven Nebeneffekt – Arbeitsplätze schafft, Wohlstand fördert und damit Armut reduziert.

Die Bildungsmaterialien sind in Kooperation mit dem FDCL und der HondurasDelegation entstanden. Im Winter 2016 fand eine Delegationsreise nach Honduras statt, an der internationale Aktivist*innen teilnahmen. Während ihres Aufenthalts besuchten sie verschiedene indigene Gemeinden, die sich im Kampf um ihr Land befinden. Unter anderem sind das Gemeinden der Garifuna, deren Lebensgrundlage durch Landraub von ausländischen Investoren gefährdet ist. Hinzukommt, dass ihr Territorium seit Jahren als eine der ersten möglichen Modellstädte (ZEDE) im Gespräch ist. Die Delegation besuchte auch Gemeinden der indigenen Lenca-Bevölkerung, die gegen das Agua Zarca-Wasserkraftwerk Widerstand leisten. In Folge der Reise entstand die Idee, Bildungsmaterialien zu entwickeln, die die Perspektiven und widerständigen Positionen der besuchten Gemeinden thematisieren.

Die Beispiele aus Honduras werden in einen größeren Kontext eingebettet:
Die Idee des freien Marktes ist ein wesentliches Element der ökonomischen Globalisierung. Das Ziel dieser Materialien ist, zu diskutieren, was hinter der Idee der freien Märkte steckt und inwiefern es als alternativlose Variante der Wirtschaftsorganisation propagiert wird.

An den Fallbeispielen aus Honduras lässt sich aufzeigen, welche negativen Konsequenzen die Durchsetzung der neoliberalen Wirtschaftsweise haben kann, wie sich auf der anderen Seite aber auch Widerstand dagegen formiert.

Es soll dabei nicht darum gehen, die Globalisierung an sich infrage zu stellen. Sie ist eine Tatsache, die mit vielen positiven Errungenschaften einhergeht. Die Prämisse, auf der die ökonomische Globalisierung beruht, soll danach befragt werden, ob sie tatsächlich für alle Beteiligten die bestmögliche Lösung bereithält, oder ob sie doch eher bestehende Machtverhältnisse und Ungleichheiten zementiert und reproduziert. Profitieren wirklich alle – wie versprochen wird – oder doch nur wenige?

Bestellung der Materialien: info@fdcl.org (3 Euro Versandkosten)
Wir bieten auch Workshops an. Weitere Informationen: info@fdcl.org // Tel.: 030 – 6934029